Auf dem
Areal des
heutigen
Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums
in der
Bahnhofstraße
stand 400 Jahre
lang ein
Gotteshaus, an
das heute nicht
einmal mehr eine
Gedenktafel
erinnert. Nur
wenige
Interessierte
wissen von
diesem
Gotteshaus,
obwohl es für
drei
Jahrhunderte die
Totenkirche des
einstigen
Friedhofes war.
Im Jahr
1473
errichteten
vermutlich
iro-schottische
Mönche diese Kirche als Prozessionskapelle zu Ehren des heiligen
Wendelin. Wendelin gilt als Schutzpatron der Hirten, Bauern,
Tagelöhner und Landarbeiter. Er soll der Legende nach im 6.
Jahrhundert aus Irland stammend im Bistum Trier missionierend tätig
gewesen sein. Er war angeblich von königlichem Geschlecht, hatte
sich aber für
ein Leben im
Dienste Gottes
entschieden. |
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Auf
Darstellungen
wird er gerne
mit einem
Hirtenstab
dargestellt,
teilweise auch
mit
unterschiedlichen
Tiermotiven. Er
starb der
Überlieferung
nach im Jahr
617.
Die
Erbauer der
Lauterbacher
Kirche, die hier
fast 850 Jahre
später wirkten,
gehörten
vermutlich zu
den gleichen
Mönchen, die zu
jener Zeit auch
die Stadt
Schotten, etwa
25 Kilometer
südwestlich von
Lauterbach,
gründeten. Das
geschah also
noch vor der
Zeit, als das
Fuldaer
Bonifatiuskloster
seinen Einfluss
auf Lauterbach
ausübte.
Das
Erbauungsdatum „1473“
bezeugt ein Teil
einer
Fensterbank, die
bei Bauarbeiten
im Jahr 1936
gefunden wurde.
In der Nähe der
Lauterbacher
Wendelskapelle
vermuten einige
Historiker auch
ein
spätmittelalterliches
Leprosenhaus,
also ein
Hospital für
Leprakranke, was
aber nicht
bewiesen ist. |